Ernährung und Hygiene an Bord

 

Die Ernährung an Bord war oft mangelhaft. Da sich die Schiffe meist über längere Zeiträume ausschließlich auf dem Meer befanden, war es schwierig, frische Lebensmittel mit an Bord zu nehmen, da diese schnell verdarben oder von Würmern, Maden oder sonstigem Ungeziefer befallen wurde. So ernährten sich die Piraten in der Regel von Zwieback und Dörrfleisch. Getrunken wurde dazu Bier oder Wein, die sich länger hielten als Trinkwasser in Fässern, das schnell durch Würmer und Algen verunreinigt war. Viele Seeleute erkrankten auch an Skorbut, da sie durch ihre Nahrung so gut wie kein Vitamin C zu sich nahmen. Um dem entgegenzuwirken wurden vereinzelt lebende Tiere und Zitrusfrüchte mit auf die Reise genommen. Aber auch sonst waren die hygienischen Zustände auf einem Piratenschiff katastrophal. Unter Deck, wo die Piraten ihr Quartier hatten, herrschte eine drangvolle Enge, zudem war es dunkel und feucht, so dass sich viel Ungeziefer wie Maden, Würmer, Läuse und Flöhe ausbreiten konnten. Auch Ratten schlichen sich mit an Bord, vergnügten sich an den Vorräten und übertrugen gefährliche Krankheiten wie die Pest. Nur selten befand sich ein Arzt mit auf dem Schiff. Allerdings konnte auch er meist nichts gegen die Krankheiten ausrichten. Die im Kampf erlittenen Wunden nähte er, bei schlimmeren Kampfverletzungen blieb oft nichts anderes übrig, als die betroffenen Gliedmaßen mit einer Säge zu amputieren und den Schmerz mit Rum zu betäuben.